Die Feuerwehren der Stadt Frankenthal, der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim und der Gemeinde Bobenheim-Roxheim starten gemeinsam ein innovatives Projekt zur Einsatzstellenhygiene. Ziel dieser interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) ist es, Einsatzkräfte vor Gefährdungen durch Brandgase, Gefahrstoffe und andere gesundheitsbeeinträchtigende Umstände besser zu schützen. Am Donnerstag, 2. Oktober, wurde der entsprechende Förderbescheid des Landes Rheinland-Pfalz an den für Brand- und Katastrophenschutz zuständigen Bürgermeister Bernd Knöppel und Thomas Bader, Bereichsleiter Brand- und Katastrophenschutz, übergeben. Diese fand im Rahmen der diesjährigen IKZ-Jahrestagung in Mainz statt.
Einsatzstellenhygiene hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Wissenschaftliche Studien belegen ein erhöhtes Krebsrisiko für Feuerwehrkräfte – unabhängig davon, ob sie ehrenamtlich oder hauptamtlich tätig sind. Hinzu kommen verschärfte Vorgaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), die Kommunen verpflichten, geeignete Vorsorgemaßnahmen vorzuhalten, um Kontaminationen in Einsatzfahrzeuge, Feuerwehrhäuser und ins private Umfeld zu verhindern.
Auf Initiative der Feuerwehr Frankenthal fand im Februar 2025 ein erstes Arbeitstreffen der Wehrleiter der beteiligten Kommunen statt, um eine gemeinsame interkommunale Lösung zu prüfen. Die Idee stieß auf breite Zustimmung. Am 1. April 2025 folgte ein weiteres Treffen mit Wehrleitungen, Bürgermeistern und Verwaltungsvertretern, in dem das Projektkonzept konkretisiert wurde.
Das Vorhaben wird als Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) umgesetzt und vom Land über das IKZ-Förderprogramm mit bis zu 210.000 Euro unterstützt. Die Gesamtkosten betragen rund 510.000 Euro, die verbleibenden Ausgaben werden entsprechend der Einwohnerzahlen der drei Kommunen aufgeteilt.
Geplant ist die Anschaffung eines Abrollbehälters Einsatzstellenhygiene sowie eines Wechselladers als Trägerfahrzeug, die künftig bei der Feuerwehr Frankenthal stationiert und von dort disponiert werden. Die Stadt Frankenthal trägt einen Eigenanteil von etwa 230.000 Euro, wobei dieser aufgrund des zusätzlichen Mehrwerts des Wechselladers für Frankenthal entsprechend höher ausfällt.
Bürgermeister Michael Müller (Bobenheim-Roxheim) und Bürgermeister Michael Reith (VG Lambsheim-Heßheim) begrüßen das Projekt: „Dies ist ein wichtiger Schritt für die Sicherheit unserer Einsatzkräfte und ein Vorbild für interkommunale Zusammenarbeit.“
Der Bereich Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Frankenthal übernimmt die Koordination und fungiert als zentrale Ansprechpartnerin im Förderverfahren. Die Umsetzung des Projekts soll noch in diesem Jahr beginnen, mit einer vollständigen Inbetriebnahme in den kommenden Monaten.
